Haus & Grund kritisiert Kurzsichtigkeit deutscher Klimapolitik

Deutschland hat das Klimaziel für das Jahr 2020 eingehalten. Wie das Umweltbundesamt gestern (16. März 2021) mitteilte, lagen die Emissionen 40,8 Prozent unter dem Wert von 1990. Das Ziel waren 40 Prozent. Das Ziel wurde nur durch den Corona-Lockdown erreicht. Der Gebäudesektor verfehlte sein Emissionsziel mit 120 Mio. Tonnen CO2 jedoch um 2 Mio. Tonnen – wegen Corona.

Deutschland hat das Klimaziel für das Jahr 2020 eingehalten. Wie das Umweltbundesamt gestern (16. März 2021) mitteilte, lagen die Emissionen 40,8 Prozent unter dem Wert von 1990. Das Ziel waren 40 Prozent. Das Ziel wurde nur durch den Corona-Lockdown erreicht. Der Gebäudesektor verfehlte sein Emissionsziel mit 120 Mio. Tonnen CO2 jedoch um 2 Mio. Tonnen – wegen Corona.

Berlin. Anlässlich der Vorstellung der deutschen Klimabilanz 2020 durch das Umweltbundesamt kritisierte der Eigentümerverband Haus & Grund Deutschland die Kurzsichtigkeit der Klimapolitik. „Aus den CO2-Emissionen eines Jahres klimapolitische Hau-Ruck-Maßnahmen abzuleiten, ist ökologischer und wirtschaftlicher Nonsens“, sagte Haus & Grund-Präsident Kai Warnecke.

Die Ergebnisse zeigten, dass eine Unterscheidung des deutschen Klimaschutzgesetzes nach CO2-Reduktionen in den Wirtschaftssektoren nicht zielführend sei. Dem Klima sei es egal, wo eine Tonne CO2 ausgestoßen werde. Der CO2-Ausstoß müsse zügig gesenkt werden, und zwar dort, wo es am kosteneffizientesten möglich sei. Warnecke wies darauf hin, dass das Erreichen der Klimaziele eine 30-jährige Langfristaufgabe sei.

Forderung: Langfristige Planungssicherheit statt Verunsicherung

Dies gelte gerade für den Gebäudesektor mit seinen langen Investitionslaufzeiten. Deshalb sei es notwendig, zügig alle Sektoren in den europäischen CO2-Zertifikatehandel zu integrieren und einen verlässlichen Reduktionspfad bis 2050 aufzuzeigen. Das gäbe den Menschen Planungssicherheit. Eilige Maßnahmen aber verunsicherten vielmehr und verhinderten notwendige Klimaschutzinvestitionen in den Gebäudebestand.

Der Verband betonte, dass der gute Bestand aus gemieteten und selbstgenutzten Wohngebäuden im vergangenen Jahr dazu beigetragen habe, dass die Menschen während der Pandemie im Home-Office weiter ihrem Beruf nachgehen konnten. „Selbstverständlich war dort dann auch der CO2-Ausstoß höher. Wer daraus nun Handlungsdruck ableiten möchte, ist nicht am Klima interessiert, sondern will die Menschen für dumm verkaufen“, kritisierte Warnecke.

Die klimapolitischen Vorschläge von Haus & Grund finden Sie hier.

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